Der Fachbereich Sozialversicherungen der Gewerkschaft Ver.di, die DGB Jugend München und die DGB Region München unterstützen die Forderungen der Student*innen im Fachbereich Sozialverwaltung an der Bayerischen Hochschule für den öffentlichen Dienst (BayHföD). Anfang Mai wandten sich Student*innen des Prüfungsjahrgangs 2020 in einem offenen Brief an die Fachbereichskonferenz und das Ministerium und formulierten einige Forderungen zum aktuellen Studienbetrieb und der Abhaltung von Klausuren:
Ausstehende Klausuren, die im März bzw. Mai 2020 angesetzt waren, sollen ersatzlos abgesagt werden, ohne dass dabei ein Nachteil für die Student*innen entsteht, fordern verdi und DGB. Das heißt, die Zulassung zu den schriftlichen Qualifizierungsprüfungen im Juli 2020, deren Voraussetzung laut Prüfungsordnung die bestanden Klausuren sind, muss dennoch erfolgen. Eine Verschiebung der Klausuren und/oder Qualifizierungsprüfungen und die damit einhergehende Verlängerung des Studiums verursachen erhebliche Nachteile für die Student*innen (sowohl finanzielle Belastung als auch beamtenrechtliche Konsequenzen für die folgende Laufbahn) und müssen unbedingt vermieden werden!
Begründet sind diese Forderungen mit der corona-bedingten Schließung der Hochschule, die bis heute andauert; ein normaler Lehr- und Lernbetrieb ist nicht möglich. Selbst wenn der Lehrbetrieb wie geplant ab dem 17.05.20 wieder beginnen kann, ist die Nachholung der Klausuren bis zum Beginn der Qualifizierungsprüfungen am 07.07.20 inklusive Korrektur und Benotung zeitlich kaum möglich und würde für alle Beteiligte eine erhebliche Belastung bedeuten: Student*innen wären unter diesen Bedingungen schlecht vorbereitet und die Dozent*innen, die bei Wiederaufnahme der Lehre aufgrund der Abstandsvorschriften bereits doppelt belastet sind, müssten gleichzeitig noch zusätzlich die Nachholklausuren stemmen. Stattdessen sollten die Student*innen die verbleibende Zeit nutzen können, um sich bestmöglich auf die Qualifizierungsprüfungen vorzubereiten.
Ihre Unterstützung formulieren Verdi und DGB ebenfalls in einem offenen Brief an die Fachbereichskonferenz und das Ministerium. „Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler hat zugesichert, dass den Student*innen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen keine Nachteile entstehen dürfen. Das muss jetzt konkret an den einzelnen Hochschulen und Universitäten umgesetzt werden“, sagt Magdalena Siebert, Projektsekretärin für Studierendenarbeit bei der DGB Jugend München. Sie erklärt weiter: „An anderen Bayerischen Hochschulen wurden bereits dementsprechende Regelungen getroffen. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften München untersagt beispielsweise alle Präsenzprüfungen im Sommersemester 2020, stattdessen werden je nach Modul alternative Prüfungsformen angesetzt, um den Prüfungsanspruch zu gewährleisten.“
Sinan Cokdegerli, Gewerkschaftssekretär im Bereich Jugend bei der Ver.di München, ergänzt: „Die HföD muss jetzt ebenfalls die Prüfungsmodalitäten an die aktuellen Gegebenheiten anpassen, um Nachteile für Student*innen zu vermeiden. Wir unterstützen die Forderungen der Studierenden mit Nachdruck!“
Gezeichnet ist der offene Brief von Ver.di und DGB von Magdalena Siebert (DGB Jugend München), Simone Burger (Geschäftsführerin DGB Region München), Sinan Cokdegerli (Bereich Jugend, Ver.di Bezirk München) und Sigi Stenzel (Fachbereich